Johann Zacharias Kneller
Johann Zacharias Kneller, eigentlich Kniller, auch John Zachary Kneller (* 6. Oktober 1644 in Lübeck; † 1702 in London), war ein deutscher, zuletzt in London tätiger Maler.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kneller stammte aus einer Lübecker Künstlerfamilie; er war der älteste Sohn des Lübecker Malers und Werkmeisters an der Katharinenkirche Zacharias Kniller und dessen Frau Lucia, geb. Beuten. Der Maler Gottfried Kniller/Godfrey Kneller (1646–1723) und der Organist und Komponist Andreas Kneller (1649–1724) waren seine Brüder. Über seine Ausbildung ist nichts bekannt; er soll mit seinem Bruder nach Rom gereist sein und war in Hamburg tätig; 1676 folgte er seinem weit erfolgreicheren Bruder nach London und wirkte mit ihm in einer Werkstattgemeinschaft als Landschafts-, Architektur-, Dekorations-, Stillleben- und Porträtmaler. Einige der gefeierten Porträts seines Bruders reproduzierte er als Aquarelle und Miniaturen.
Die Brüder lebten bis zum Tod von Johann Zacharias Kneller 1702 an der Nordostecke der Piazza im Zentrum von Covent Garden. Johann Zacharias Kneller wurde in St. Paul’s Covent Garden begraben.[1]
Werke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Der junge Gelehrte (1668), gemalt zusammen mit Der alte Gelehrte seines Bruders als Paar für die Stadtbibliothek Lübeck, heute im St.-Annen-Museum Lübeck
- Johann Marquard, ursprünglich in der Stadtbibliothek Lübeck,[2] heute in der Bürgermeistergalerie im Lübecker Rathaus
- Peter Marquard (um 1670), Museum für Hamburgische Geschichte[3]
- Epitaph für Zacharias Kniller (1676), gemeinsam mit seinem Bruder, Katharinenkirche Lübeck
- King William III., Miniatur, Victoria & Albert Museum[4]
- ein weiteres Miniatur-Porträt König Williams III. (13,1 × 10,4 cm), das sich im Staatlichen Museum Schwerin befand, ist seit Ende des Zweiten Weltkriegs verschollen.[5]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Kneller, Johann Zacharias. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 20: Kaufmann–Knilling. E. A. Seemann, Leipzig 1927, S. 600 (Textarchiv – Internet Archive).
- Gisela Jaacks: Gesichter und Persönlichkeiten. Bestandskatalog der Gemäldesammlung im Museum für Hamburgische Geschichte. Band 1: Ölgemälde, Pastelle, Miniaturen, Aquarelle und Zeichnungen. Museum für Hamburgische Geschichte, Hamburg 1992, S. 138.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Mark Noble, James Granger: A biographical history of England, from the revolution to the end of George I’s reign… W. Richardson, London 1806, S. 292.
- ↑ Albert Teichmann: Marquard, Johann. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 20, Duncker & Humblot, Leipzig 1884, S. 416 f.
- ↑ Jaacks: Gesichter und Persönlichkeiten. Bestandskatalog der Gemäldesammlung im Museum für Hamburgische Geschichte. Band 1.
- ↑ Abbildung und Beschreibung
- ↑ Eintrag in der Lost Art-Datenbank, abgerufen am 13. November 2023
Personendaten | |
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NAME | Kneller, Johann Zacharias |
ALTERNATIVNAMEN | Kniller, Johann Zacharias (wirklicher Name); Kneller, John Zachary |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher, zuletzt in London tätiger Maler |
GEBURTSDATUM | 6. Oktober 1644 |
GEBURTSORT | Lübeck |
STERBEDATUM | 1702 |
STERBEORT | London |